Ende des 18. und Anfang des 19. Jahrhunderts veränderte sich die Welt rasant. Wissenschaft und Technik machten große Sprünge, und viele glaubten: Jetzt beginnt das Zeitalter der Vernunft.
Die Idee: Der Mensch kann über sein Leben und die Natur selbst bestimmen – wenn er den Mut hat, seinen eigenen Verstand zu benutzen.
Der Philosoph Immanuel Kant fasste es so:
„Aufklärung ist der Ausgang des Menschen aus seiner selbstverschuldeten Unmündigkeit.
Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen!“
Kant beschäftigte sich damit, wie wir erkennen, was wir erkennen können – und was nicht. Er dachte auch darüber nach, wie ein dauerhafter Frieden zwischen den Menschen möglich wäre. Ziel war das Glück jedes Einzelnen und eine bessere Gesellschaft für alle.
In Frankreich griffen Denker wie Voltaire alte Machtstrukturen an. Er kritisierte die Willkür von Königen und die Macht der Kirche.
Auch Herrscher im Heiligen Römischen Reich handelten reformorientiert: Friedrich II. von Preußen und Kaiser Joseph II. schafften die Leibeigenschaft ab, beendeten die Folter und schränkten die kirchliche Macht ein. Sie erklärten alle Glaubensrichtungen für gleichwertig.
Die amerikanische Unabhängigkeitserklärung von 1776 brachte diese Gedanken auf den Punkt:
„Alle Menschen sind gleich geschaffen. Sie haben Rechte wie Leben, Freiheit und das Streben nach Glück.“